Drei Spenden auf einen Streich: Zum Jahresende unterstützt der Lions-Club Köln-Colonia drei Kölner Institutionen, die angesichts der COVID19-Pandemie besonders auf Hilfe angewiesen sind. Jeweils 5000 € gehen an Zartbitter e.V., der Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen, an „Kinder krebskranker Eltern“ – das Gemeinschaftsprojekt der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln und dem Verein Lebenswert – sowie an die „Rundschau Altenhilfe Die gute Tat e.V.“
Lions-Präsident Viktor Edelmann war es ein Bedürfnis, den Institutionen noch vor dem Jahreswechsel stellvertretend für alle Mitglieder des ältesten Kölner Lions-Clubs den symbolischen Scheck zu überreichen und die Spende bis Mitte Dezember zu veranlassen.
„Die Corona-Pandemie hat uns alle in diesem Jahr vor große Herausforderungen gestellt. Uns lag es am Herzen, diejenigen zu unterstützen, die möglicherweise besonders gelitten haben“, sagt Edelmann, dessen Dank dabei auch an die Kölner Niederlassung der BBBank geht, die einen Teil der Spende ermöglicht hat.
Von links nach rechts: Ursula Enders (Zartbitter e. V.), Viktor Edelmann (Präsident Lions Club Köln Colonia), Eckhard Pieper (Zartbitter e. V)
Spende vom Lions-Club: Was Zartbitter e.V. mit den 5000 € vorhat
Ursula Enders, Leiterin von Zartbitter e.V., war hocherfreut über das verfrühte Weihnachtsgeschenk – und hat auch schon genaue Pläne, was der Verein mit den 5000 € machen möchte. „Wir benötigen dringend neue Spielsachen und Polster zum Burgen- und Höhlenbauen für unseren Therapieraum“, erklärt Enders. Auch neue Playmobil-Spielzeuge, wie zum Beispiel eine Ritterburg, sollen angeschafft werden, um mit den Kindern Rollenspiele besser durchführen zu können. Ein weiterer Teil soll in die Reparatur von defekten Requisiten des Kinder-Theaterstücks „Ganz schön blöd“ und in den Bau einer „Kinderrechte-Wand“ fließen. Dort sollen 22 Illustrationen verdeutlichen, welche Rechte Kinder haben und so vor übergriffigem Verhalten schützen (Anm. d. Red.: der KStA berichtet am 24.11.2020).
Angesichts der Corona-Pandemie haben sich die pro Jahr üblichen ca. 600 registrierten Fallzahlen bei Zartbitter e.V. derzeit ein wenig reduziert, so dass noch mehr präventive Arbeit geleistet werden konnte. Fachvorträge zur Fortbildung und Videos für Eltern und Kinder wurden produziert und sind online abrufbar. Und vor allem an Schulen informieren die Zartbitter-Mitarbeiter häufiger, denn dort nimmt z.B. das Thema „Handygewalt“ – das unerlaubte Verbreiten von (intimen) Aufnahmen eines anderen – von Jahr zu Jahr zu.
Vermehrte Fälle von Häuslicher Gewalt kann Ursula Enders derzeit nicht verzeichnen, doch der Schein trügt: „Davon erfahren wir in der Regel erst zwei, drei Jahre später.“ Insgesamt habe sich zwar nicht die Fallzahl, aber dafür die Intensität bzw. Schwere der Fälle erhöht. Die mediale Präsenz der Missbrauchsfälle in Lüdge oder Bergisch Gladbach hätte u.a. dazu geführt, dass Erwachsene aufmerksamer seien, besser zuhörten, und auch der Missbrauch generell selbstbewusster thematisiert würde.
Spende vom Lions-Club: Wie die Altenhilfe der Rundschau arbeitet
Die Kölnische Rundschau sammelt im Rahmen der Altenhilfe bereits zum 68. Mal Spenden, um damit 6500 Weihnachts- bzw. Lebensmittelpakete zu schnüren und Bedürftige – in der Regel – persönlich zu überraschen. Ebenso wurden bereits 500 Autos an karikative Senioreneinrichtungen übergeben, um für eine lange vermisste Mobilität zu sorgen.
„Immer mehr Rentnerinnen und Rentner müssen feststellen, dass ihre Einkünfte für ein auskömmliches Leben nicht ausreichen“, schreibt Rundschau-Herausgeber Helmut Heinen in seinem aktuellen Altenhilfe-Grußwort. Die Betroffenen seien zumeist nicht in der Lage, daran noch etwas zu ändern. Heinen: „Wer im Alter in eine prekäre Lage gerät, dem bleibt oft nur der Rückzug in die eigenen vier Wände. Altersarmut ist die Not im Verborgenen. Das ist bedrückend.“
Die Rundschau-Altenhilfe hat sich zum Ziel gesetzt, bedürftigen, älteren Menschen wirksam zu helfen. Durch die Spende des Lions Clubs Köln-Colonia in Höhe von 5000 € werden rund 70 Bedürftige mit einem Weihnachtspaket überrascht. In der Regel besteht dessen Inhalt aus Lebensmittel, die für Mahlzeiten an allen drei (Fest)Tagen ausreichen.
Frau Elke Schmauch (Projektkoordination der Universitätsklinik Köln), Viktor Edelmann (Präsident Lions Club Köln Colonia), Frau Regine Dülks (Kinder und Jugendpsychotherapie ), Herr Professor Dr. Michael Hallek , Direktor Klinik I für innere Medizin der Universitätsklinik Köln
Spende vom Lions-Club: Wie die Spende Kindern krebskranker Eltern hilft
Wenn ein Elternteil an Krebs erkrankt, leiden Kinder und Jugendliche im besonderen Maße. Kinder und ihre Eltern empfinden den Verlauf der Krebserkrankung eines Elternteiles oft als einen beängstigenden Weg mit emotionalen Höhen und Tiefen. Sie benötigen und wünschen sich meist Unterstützung und Ermutigung, die sie bedrängenden Fragen aneinander zu richten.
Hier setzt das Projekt „Kinder krebskranker Eltern“ an und versucht für eine altersgerechte Ermutigung und Unterstützung zu sorgen. „Das Corona-Jahr hat auch uns vor Herausforderungen in der Betreuung gestellt“, sagt Elke Schmauch, Projektkoordinatorin „Kinder krebskranker Eltern“. Zeitweise hätten Betreuungen z.B. nur telefonisch erfolgen können, kein Ersatz für das persönliche Gespräch vor Ort.
Apropos: Um künftig den Kindern und Jugendlichen auch nonverbale Verarbeitungsweisen ihrer Gefühle und Erlebnisse anbieten zu können, soll die Spende des Lions-Club Köln-Colonia u.a. für die Sandspieltherapie verwendet werden. Schmauch: „Wir planen die Anschaffung von zwei beweglichen Tischsandkästen und dazugehörendes Material, wie Figuren, Bäume, Tiere, Gegenstände.“ Die Sandspieltherapie ermöglicht es, unbewussten Gefühlen, Konflikten und Problemen Ausdruck zu verleihen und macht sie damit behandelbar.